Früh den Torhüter raus: EVR dreht Spiel gegen Eppelheim
Spektakulär hat der EVR in den Schlussminuten das Spiel gegen den Eisbären Eppelheim gedreht und einen 2:4-Rückstand in ein 5:4 nach Penaltyschießen verwandelt. Das Team steht damit auch nach dem zweiten Spieltag an der Tabellenspitze.
6:38 stand als verbleibende Spielzeit auf der Uhr. Eppelheim erhielt eine Strafe und EVR-Coach Martin Masak riskierte alles. Er nahm den Torhüter vom Eis und brachte den sechsten Feldspieler. Der Coup klappte. Die Scheibe lief wie am Schnürchen durch die Reihe. Nach nur neun Sekunden schob Dominik Fehr den Puck ins leere lange Eck zum 3:4-Anschlusstreffer.
Die neu entfachte Euphorie hielt jedoch nur eine Minute. Dann gab’s die nächste Strafe für den EVR: Vorbei das Aufbäumen, nun galt wieder Sicherung. Eine Haltung, der sich aber auch die „Eisbären“ anschlossen und längst nicht mehr so druckvoll wie zuvor sein Powerplay spielten. Der EVR überstand die Unterzahl und wieder setzte Masak alles auf eine Karte. 2:55 waren noch zu spielen. Erneut den Goalie vom Eis, und sein Team rackerte. Die Gäste machten vor dem Tor dicht und zwangen den EVR zu Distanzschüssen. Nach gut einer Minute Dauerbeschuss war Verteidiger Martin Wenter mit einem Schlenzer von der blauen Linie ins Kreuzeck erfolgreich.
4:4 – die 150 Zuschauer waren begeistert und es ging ins Penaltyschießen. Kapitän Johann Katjuschenko trieb die Scheibe eher gemächlich vor sich her. Eppelheims Torhüter schien auf den Haken zu warten. Katjuschenko machte einfach nichts, der Puck rutschte langsam durch die Schoner ins Tor. Der zweite EVR-Anlauf durch Steffen Kirsch war etwas vehementer, auch er traf zwischen den Beinen hindurch. Da David Heckenberger alle beiden Versuche der Eppelheimer parierte, war das der Zusatzpunkt für den EVR.
Begonnen hatte der EVR das Spiel ähnlich schwungvoll wie er später im Endspurt agierte. In der 7. Minute aber ein kapitaler Abspielfehler vor dem eigenen Tor. Eppelheims Kanadier Aiden Wagner stand mutterseelenallein vor Heckenberger und ließ sich diese Chance nicht nehmen. Es war die erste Chance der Gäste überhaupt gewesen. In der 10. Minute stellte der EVR seine neuen Qualitäten im Überzahlspiel unter Beweis. Ronny Gehler nahm an der blauen Linie Maß und setzte einen halbhohen Schuss zum 1:1 direkt neben den Pfosten.
Es folgte die stärkste Phase der „Eisbären“. Ravensburg konnte sich minutenlang kaum mehr befreien. In der 18. Minute ward im Kombinationswirbel der Gäste jede Übersicht verloren und es stand völlig verdient 1:2 durch Roman Gottschalk. Diesem Rückstand lief ein deutlich verbesserter EVR im zweiten Drittel hinterher. In der 38. Minute war endlich der Ausgleich durch Alex Katjuschenko perfekt. Im Schlussdrittel nutzte Marco Haas eine Überzahl der Gäste bereits in der 42. Minute zur erneuten Führung. Als Aiden Wagner in der 52. Minute ins kurze Eck zum 2:4 erfolgreich war, schien die Partie gelaufen.
Mit seinem Schlussspurt hat der EVR auch seine schwarze Serie gegen Eppelheim beendet. Noch nie seit der Rückkehr in die Regionalliga vor sieben Jahren wurde gegen diesen Gegner zu Hause gewonnen. Kommenden Sonntag muss der EVR nun seine Tabellenführung in Zweibrücken verteidigen.
EVR – EC Eppelheim 5:4 n.P. (1:2; 1:0; 2:2)
0:1 (6:08) Wagner (Striepeke); 1:1 (9:05) Gehlert (S. Heckenberger, Fehr PP1); 1:2 (17:03) Gottschalk; 2:2 (37:11) A. Katjuschenko (Wenter, Delsor PP1); 2:3 (41:25) Haas (Gottschalk PP1); 2:4 (51:01) Wagner (PP1); 3:4 (53:33) Fehr (S. Kirsch, B. Leiprecht, PP1); 4:4 (58:19) Wenter (B. Leiprecht, Fehr); 5:4 (60:00) J. Katjuschenko (PS)
Strafen: EVR 12; Eppelheim 8