Das EVR-Regionalligateam hat gewiss schon bessere Spiele abgeliefert als beim 5:4 n.P. gegen EKU Mannheim. Spannender ist es in der CHG-Arena aber selten gewesen. Die Mannschaft musst sich nach einem 0:3-Rückstand erst einmal ins Spiel zurückkämpfen, um mit einem 4:4 nach 60 Minuten ins Penaltyschießen zu kommen. 26 Anläufe waren dann auf beiden Seiten zusammen nötig, bis Youngster Lorenz Lagoda mit einem frechen Schuss den EVR zum Sieger machte.
Die „Maddogs“ aus Mannheim präsentierten sich vom Anpfiff weg wie schon so oft als ein unangenehmer Gegner: kompakt vor dem eigenen Tor, schnörkellos im Angriff und mit einem überragend haltenden Goalie Julian Haas. Der EVR bekam im ersten Drittel keinen Zugriff auf den Gegner und spielte so gut wie keine zwingende Chance heraus. Anders Mannheim bei den wenigen Gegenstößen. In der 9. Minute traf Tim Mey aus spitzem Winkel hoch ins lange Kreuzeck. 35 Sekunden später schoss Oliver Zabaranski gegen schockierte Ravensburger das 0:2.
Ins zweiten Drittel ging der EVR deutlich aggressiver. Ins Schwarze trafen erneut die Gäste zum 0:3 durch Valentin Kopp in der 24. Minute. Fast schon mit dem Mute der Verzweiflung stemmte sich der EVR gegen eine sich abzeichnende Pleite. In der 26. Minute stand Verteidiger Ronny Gehlert bei Überzahl goldrichtig vor dem Tor und schob zum 1:3 ein. Der EVR gewann nun ein deutliches Übergewicht. Es dauerte bis zur 35. Minute, ehe Simon Heckenberger der Anschluss und er Pausenstand zum 2:3 gelang.
Im Schlussdrittel gleich wieder eine kalte Dusche. Zabaranski drosch in der 43. Minute aus der Distanz die Scheibe einfach mal aufs kurze Eck und es stand 2:4. In der 45. Minute war dem EVR endlich auch das Glück hold. Pablo Koidl stupfte den Puck bei Überzahl zum 3:4 über die Linie. Ähnlich in der 54. Minute der nun längst verdiente Ausgleich durch Marco Gutekunst.
Zuvor hatte es nach einem erneuten Zwei-Tore-Rückstand ausgesehen, als der EVR 80 Sekunden lang mit zwei Mann weniger auf dem Eis stand. Die Mannheimer schafften es aber kaum, Druck zu entfalten. Ähnlich mit umgekehrten Vorzeichen die Situation in der 55. Minute. Der EVR hatte sogar volle zwei Minuten lang Zeit, mit fünf gegen drei Spielern die Partie zu entscheiden. Eine Chance um die andere wurde vergeben.
Im Penaltyschießen traf Mannheim gleich im ersten Anlauf. Andreas Wiesler glich mit dem zweiten EVR-Versuch aus. Den dritten Schuss für Mannheim setzte Valentin Kops an die Latte. Im Tie-Break vergaben beide Teams die ersten beiden Schüsse. Dann traf Sven Klisch für Mannheim. Wiesler egalisierte für Ravensburg den Treffer. Neun verschiedene Schützen hatte EVR-Trainer Martin Valenti bereits antreten lassen, bis er zum insgesamt 26. Versuch Lorenz Lagoda aufs Eis schickte. Der aus der U 20 aufgerückte Stürmer hatte genügend Zeit gehabt, um zu erkennen, dass sich Julian Haas im EKU-Tor einfach nicht ausspielen lassen will. Aus mehreren Metern Distanz hielt er einfach drauf und überraschte Haas mit einem satten Schuss ins Netz.
Der EVR hat durch seinen ersten Heimsieg der Saison den Vorsprung auf Mannheim auf zwei Punkte ausgebaut. Es wurde jedoch die Chance verpasst, die „Maddogs“ weiter zu distanzieren, so dass das Rennen um die Playoff-Plätze auch über die Weihnachtszeit hinweg spannend bleibt.
EVR-EKU Mannheim 5:4 n.P. (0:2; 2:1; 2:1)
0:1 (8:52) Frey (Gutjahr); 0:2 (9:25) Zabaranski (Späth, Klisch); 0:3 (23:55) Kopp (Zabaranski, Späth); 1:3 (25:30) Gehlert (Kirsch, Vycichlo; PP1); 2:3 (35:37) S. Heckenberger (Gutekunst); 2:4 (42:53) Zabaranski (Kopp, Maginot); 3:4 (45:12) Koidl (Prätz, Wiesler; PP1); 4:4 (53:52) Gutekunst; 5:4 (60:00) Lagoda (PS).
Strafen: EVR 10, Mannheim 12