Der EV Ravensburg wechselt in der kommenden Saison mit seiner 1. Mannschaft aus der Regionalliga Südwest in den Spielbetrieb des bayerischen Landesverbandes. Der EVR sieht dadurch wesentlich bessere Entwicklungsperspektiven für Team und Verein. Für das erste Jahr muss man aber den Wermutstropfen schlucken, dass der Start in der untersten Klasse, der Bezirksliga, erfolgen muss.
Der EVR spielt bereits seit mehreren Jahren mit seinen Jugendteams und seit der vorletzten Spielzeit auch mit seinem Frauenteam unter dem Dach des bayerischen Verbandes. Mit dem Wechsel auch der 1. Mannschaft geht ein jahrelang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der Landesverband Baden-Württemberg hat jetzt die Frage erteilt und der bayerische Verband die Aufnahme bestätigt.
„Die Regionalliga Südwest war für die 1. Mannschaft des Vereins über lange Jahre hinweg eine attraktive Liga in der vierthöchsten Spielklasse“, sagt Winfried Leiprecht, 1. Vorsitzender des EVR. Die Oberschwaben hatten aber mit den Teams aus Nordwürttemberg und Nordbaden mit einem nicht zu kompensierenden Nachteil zu kämpfen: Keine Mannschaft hatte so weite Anfahrtsweg. Kein Team musste sich Wochenende für Wochenende so früh am Freitagnachmittag auf die Reise machen oder kam so spät in der Nacht zum Montag wieder zu Hause an. „Ganz zu schweigen davon, dass fast die Hälfte des Etats für dieses Team von den Reisekosten aufgezehrt wurde“, ergänzt EVR-Finanzvorstand Conny Prätz.
„Der EVR will an seinem Kurs festhalten, auch in seiner 1. Mannschaft auf bezahlte Spieler zu verzichten“, betont Winfried Leiprecht. „Mit einem Team aus lupenreinen Amateuren, die zur Arbeit gehen oder studieren, war ein Spielbetrieb in der Regionalliga Südwest nicht mehr durchzuhalten“, erläutert er. „Wir sind beiden Landesverbänden außerordentlich dankbar dafür, dass sie dem EVR den neuen Weg ermöglichen.“
Gerne wäre der EVR in die bayerische Landesliga eingestuft worden. Das lassen aber die Statuten des Verbandes nicht zu. Neueinsteiger müssen in der Bezirksliga beginnen. „Das akzeptieren wir natürlich. Vielleich hat diese Konstellation in der kommenden Spielzeit sogar ihren Reiz“, meint EVR-Sportvorstand Dieter Breuer. „Wir wollen sofort aufsteigen, was aber auch noch andere stark besetzte Teams in der Bezirksliga vorhaben. Es wird im Februar und März eine spannende Schlussphase geben!“
Auf dem Weg dorthin winkt in der Gruppenphase eine ganze Serie an attraktiven Lokalderbys gegen Teams aus einem Umkreis bis Augsburg. Um die Finalspiele zu erreichen, muss der EVR mindestens Platz zwei in der Gruppe erreichen. „Wir setzen dabei auf eine Mischung aus unseren erfahrenen Viertligaspielern und den Talenten aus der U 20 des EVR“, sagt Breuer. Der Aufgalopp in der Bezirksliga eröffne die Möglichkeit, die jungen Cracks ohne den Druck, gegen teils semiprofessionell besetzte Mannschaften gewinnen zu müssen, zu integrieren.