Conny Prätz ist in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des EV Ravensburg einstimmig zur neuen 3. Vorsitzenden gewählt worden. Gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Winfried Leiprecht und dem 2. Vorsitzenden Dieter Breuer bildet sie bis zu den nächsten turnusgemäßen Wahlen im kommenden Jahr die nach der neuen Satzung neu strukturierte Führungsspitze des Vereins. Für eine zweite Eisfläche bittet der EVR Stadt und Gemeinderat um eine Machbarkeitsstudie.
Neu in den Vereinsausschuss gewählt wurde Stefan Miller. Er gestaltet bereits seit vielen Jahren die Laufschule des EV Ravensburg und ist für die Koordination der Rekrutierungsarbeit des Vereins zuständig. Für die Damenabteilung des EVR wurden als Leiterin Claudia Beranek und als ihr Stellvertreter Philipp Hirrlinger bestätigt. Auch diese Entscheidungen fielen einstimmig. Mit seiner neuen Satzung hat der EVR die Möglichkeit geschaffen, seine Leitungsebene personell breiter aufzustellen. Bis zu den nächsten Wahlen will der Vorstand dafür noch weitere Personen gewinnen. Conny Prätz, die auch Vorstandsmitglied im Sportverband Ravensburg ist, wird bis dahin neben ihrem Amt als 3. Vorsitzende auch ihre bisherigen Aufgaben als Schatzmeisterin des Vereins wahrnehmen.
Der 2. Vorsitzende Dieter Breuer berichtete, dass alle Jugendteams des EVR in ihren Ligen sehr gut unterwegs sind. „Wir halten mit“, fasste er zusammen. Die spannende Frage vor der Saison war gewesen, ob der EVR gemeinsam mit dem Kooperationspartner EV Lindau in der Deutschen Nachwuchsliga 2 (DNL 2) und in der Schüler-Bundesliga mithalten kann. Das erste Drittel der Saison habe gezeigt, dass der EVR und der EVL gemeinsam das sportliche Potenzial dafür haben, so Breuer. Für die ganze Region seien die Nachwuchsmannschaft in den bundesweit höchsten Ligen ein sportliches Aushängeschild. Auch die jüngeren Mannschaften des EVR und des EVL spielen in den höchsten bayerischen Ligen wieder in der Spitze mit. Längerfristig sind aus sportlicher Sicht sehr gute Perspektiven gegeben.
Schwierig sind dagegen unverändert die Rahmenbedingungen, legte der 1. Vorsitzende Winfried Leiprecht dar. Um die Anforderungen aus dem DEB-Nachwuchskonzept Powerplay 2026 erfüllen fehlen dramatisch Eiszeiten. Der EVR-Vorstand kämpft darum, dass in dieser Saison dennoch eine Zertifizierung wenigstens im Grundlagenbereich erreicht werden kann. Kopfzerbrechen bereitet auch unverändert, wie langfristig der finanzielle Mehraufwand in den höheren Ligen bewältigt werden kann. Hier setzt man beim EVR auf Unterstützung aus dem Profibereich der Towerstars GmbH.
Einstimmig verabschiedete die Versammlung eine Resolution an die Stadtverwaltung und an den Gemeinderat, eine Machbarkeitsstudie zur Verwirklichung einer zweiten Eisfläche zu erstellen. Der begrenzte finanzielle Handlungsspielraum der Stadt angesichts einer ganzen Liste vordringlicher Großprojekte sei bekannt, betonte Leiprecht. Aber man sollte wenigsten einigermaßen zuverlässig wissen, über welche finanzielle Größenordnung man für eine zweite Eisfläche spricht. Der EVR habe entsprechende Kontakte bereits aufgenommen und seinerseits entsprechende Informationen auch aus dem gerade verwirklichten Projekt in Lindenberg eingeholt. Erst wenn ein ungefährer Kostenrahmen bekannt ist, könne man auch mit möglichen Sponsoren oder Zuschussgebern reden.
Entgegen dem Vorschlag der Vereinsführung beschloss die Mitgliederversammlung, dass nicht der Vereinsausschuss, sondern gegebenenfalls eine nochmalige außerordentliche Mitgliederversammlung Anfang nächsten Jahres darüber zu entscheiden hätte, ob der EVR aus dem DEB-Nachwuchskonzept aussteigt. Dies wäre, so Leiprecht, dann der Fall, wenn es sich angesichts fehlender Eiszeiten und zu knapper finanzieller Mittel als unrealistisch erweisen sollte, am Standort Ravensburg wenigstens drei der fünf Kategorien aus dem Nachwuchskonzept zu erfüllen.