Ein überraschender Punktgewinn gegen Sonthofen, eine umso bittere Niederlage beim Tabellenvorletzten Ottobrunn: Die Herrenmannschaft des EV Ravensburg hat ein durchwachsenes Landesliga-Wochenende hinter sich. Bevor es am kommenden Wochenende zwei weitere Male gegen Sonthofen geht, hat man immerhin Platz fünf in der Tabelle behauptet.

ERSC Ottobrunn – EVR 7:3
Im Freiluftstadion von Ottobrunn erwischte der EVR einen denkbar schlechten Start. Schon nach 56 Sekunden führten die Gastgeber. 48 weitere Sekunden später stand es bereits 2:0. In der 12. Minute war der dritte Ottobrunner Treffer fällig. Der EVR zeigte Moral und hielt dagegen. In der 13. Minute erzielte Adrian Kirsch das 3:1. Und in der 17. Minute nutzte Verteidiger Martin Wenter ein Powerplay zum Anschlusstreffer.
Wer gemeint hatte, dass der EVR nun am Drücker ist, sah sich getäuscht. In der 22. Minute erhöhte Adam Kofron, tschechischer Stürmer in Diensten der Ottobrunner, auf 4:2. Wieder kämpfte sich der EVR heran und war durch Louis Delsor in der 26. Minute zum 4:3 erfolgreich. In der 39. Minute aber erneut eine kalte Dusche mit dem 5:3 der Hausherren. Im letzten Drittel eröffnete ein Powerplay dem EVR die Chance erneut heranzukommen. Ein Shorthander zum 6:3 beendete aber alle Hoffnungen. Mit dem 7:3 in der 49. Minute machte Ottobrunn bereits den Deckel drauf.
Strafen: Ottobrunn 10, EVR 0

EVR – ERC Sonthofen 4:5 n. P.
Hatte Trainer Jan Benda in Ottobrunn noch drei Reihen aufbieten können, so dezimierten gegen Sonthofen Verletzungen und Erkrankungen den Kader. Kurz vor dem Spiel musste auch Kapitän Johann Katjuschenko erkältet passen. Was die Rumpftruppe mit nur noch zwölf Feldspielern den rund 200 Zuschauern präsentierte, war mehr als nur sehenswert. Sie brachten den Favoriten mit ihren blitzschnellen Kontern von einer Verlegenheit in die andere und hatten alle Chancen, das Spiel zu gewinnen.
In der 4. Minute spielte Marcel Mezler frei vor dem Tor stehend uneigennützig auf Steffen Kirsch ab, der keine Mühe mit dem 1:0 hatte. In der 14. Minute lenkte Adrian Kirsch einen Schuss von Maxim Kessler zum 2:0 ins Tor. Mit ihrem ersten Powerplay zeigten sie Sonthofener, was sie draufhaben. Routinier Ondrej Havlicek netzte zum 2:1 ein. In der 18. Minute umrundete Adrian Kirsch das Sonthofener Gehäuse, verharrte kurz in Schussposition und versenkte die Scheibe frech zum 3:1.
Eine Minute vor Ende des ersten Drittels ging das Torhüterdrama des EVR in seinen nächsten Akt. Andreas Räth bliebt nach einer erfolgreichen Parade auf dem Eis liegen und musste von seinen Mannschaftskameraden gestützt das Spielfeld verlassen. Er war nach einer Verletzung gerade erst wieder im Training. Nach monatelanger Pause musste Timo Röder ins kalte Wasser springen und zeigte eine Leistung, der selbst der Gegner alle Achtung zollte.
In der 38. Minute war er machtlos, als Philipp Zeiske ein erneutes Sonthofener Powerplay zum 3:2 nutzte. Bitter für den EVR: Nur drei Mal musste man auf die Strafbank, zwei der Überzahlchancen nutzte Sonthofen.  Jon Jäger hatte darauf die richtige Antwort. Nach mehreren erfolglosen EVR-Schussversuchen nutzte er den Wirrwarr in der Sonthofener Abwehr zum 4:2. Im letzten Drittel ließ sich der EVR überrumpeln. Sonthofen zog plötzlich das Tempo an. In der 42. Minute stand es nur noch 4:3, eine knappe Minute später 4:4.
Es entwickelte sich ein spannendes Finale dieser Begegnung. Sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung hatten beide Seiten Chancen zuhauf zum entscheidenden Treffer. Die Torhüter liefen beiderseits zu großer Form auf und entschärften mehrere Alleingänge. Im Penaltyschießen zeigte der ehemalige tschechische Drittligaspieler Filip Krzak seine Klasse und verwandelte den entscheidenden Anlauf.
Strafen: EVR 6, Sonthofen 2