Der EV Ravensburg hat den Klassenerhalt in der Landesliga Bayern durch eine Entscheidung am „grünen Tisch“ schon frühzeitig sicher. Der ESC Vilshofen steht als Absteiger fest, da er zwei Kindermannschaften zurückziehen musste und damit nicht mehr die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Landesliga erfüllt.
Nachdem damit die Playdowns jede Spannung verloren hätten, hat der bayerische Verband den Modus geändert. Anstelle der Zwischenrunde mit den Gegnern der Gruppe B wird eine weitere Halbrunde in der bisherigen Gruppe A mit zwei regionalen Untergruppen gespielt. Der EVR trifft dabei erneut zu Hin- und Rückspielen auf Sonthofen, Burgau, Pfronten und Lechbruck. In der Abschlusstabelle der Gruppe muss man Platz acht belegen und damit zwei Gegner hinter sich lassen, um die erste Playoff-Runde zu erreichen.
Beim EVR sieht man den neuen Modus mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum einen entfallen teure weite Auswährtsfahrten bis in die Oberpfalz. Von den Gegnern in der Untergruppe zählen mit Ausnahme von Lechbruck aber alle zu den Topteams der Liga, gegen die bisher allesamt verloren wurde. Die Playoffs zu erreichen, dürfte sehr schwer werden.
Umso wichtiger ist es, in der Vorrunde auch weiterhin gegen die Gegner aus der unteren Tabellenhälfte zu punkten. Beim SC Forst ist dies mit dem ersten Auswärtssieg der Saison gelungen. Angesichts etlicher verletzter, erkrankter oder berufliche verhinderter Spieler konnte brauchte Trainer Pyry Eskola die Unterstützung von sechs Juniorenspielern, um mit drei kompletten Reihen nach Peissenberg zu reisen.
Das Aufgebot erwies sich aber als weitaus mehr als nur ein „zweiter Anzug“. Die Mannschaft lag nach dem ersten Drittel 0:1 zurück, geriet dann aber im zweiten Abschnitt mit zunächst 0:3 und dann 1:4 hoch in Rückstand. Den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 hatte in der 28. Minute Sven Schulz erzielt. Die Wende brachte kurz nach dem 4:1 eine fünfminütige Strafe gegen die Gastgeber wegen eines harten Checks gegen den Kopf. Dies zu einem Zeitpunkt, da bereits ein Forster Spieler in der Kühlbox saß. Mikhail Sokolov nutzte die doppelte Überzahl auf Zuspiel von Steffen Kirsch zum 2:4. Nur eine halbe Minute wanderte erneut ein Forster auf die Strafbank. Diesmal verwandelte Andre Martini bei doppelter Überzahl zum 3:4. Eine halbe Minute vor der zweiten Pausensirene gelang Alexander Rudkosvki sogar der Ausgleich.
Im letzten Drittel schoss Martini den EVR in der 47. Minute erstmals in Führung. In der 51. Minuten schickte der Schiedrichter zwei Ravensburger kurz nacheinander auf die Strafbank. Kurz vor Ablauf der ersten Strafe nutzte Forst die Chance zum 5:5. Für die Entscheidung fiel in der 57. Minute mit der letzten Überzahl für den EVR. Erneut legte Steffen Kirsch auf und Sokolov verwandelte. Es wirde aber nochmals spannend. In der vorletzten Spielminute fanden sich wieder zwei EVR-Cracks auf der Strafbank wieder. Mit nur drei aufopferungsvoll kämpfenden Feldspielern wurde der Erfolg über die letzten 64 Sekunden gebracht.
Strafen: Forst 19, EVR 22
Beim EV Pfronten lag einmal mehr ein Punktgewinn in Reichweite, doch der EVR verlor am Ende 3:5. Die Ravensburger waren im ersten Drittel durch Sokolov in Führung gegangen. Im zweiten Drittel glich Pfronten in der 24. Minute aus. Danach ergaben sich durch zahlreiche Strafzeiten auf beiden Seiten Überzahlsituationen. Der EVR überstand sogar eine Phase mit zwei Mann weniger auf dem Eis unbeschadet. Der Pfrontener Führungstreffer fiel, als in der 33. Minute beide Teams wieder komplett waren. Als zu Beginn des Schlussdrittels Pfronten auf 3:1 erhöhte, schien das Spiel zugunsten der Gastgeber zu laufen. Sokolov und Marco Gutekunst konnten jedoch ausgleichen. Wie zuletzt gegen Sonthofen kassierte der EVR in der 55. Minute den vierten Gegentreffer und kam nicht mehr zurück. Als Pyry Eskola den Torhüter vom Eis nahm, trafen die Pfrontener zum 5:3.
Strafen: Pfronten 14, EVR 22