Nun wieder auf Platz 2 der Regionalliga Südwest – Sonntag kommt der Dritte Hügelsheim
4:1 lag der EVR in Bietigheim bereits vorne, verspielte den Vorsprung und bog das Spiel doch noch zu seinen Gunsten um. In einer sehenswerten und spannenden Partie eroberten die Oberschwaben Platz zwei und können am kommenden Sonntag zu Hause gelassen in die Partie gegen den Tabellendritten Hügelsheim gehen.
3:1 stand es zur ersten Pause für den EVR, und das schmeichelhaft. Dem Spiel hatten eigentlich die Gastgeber ihren Stempel aufgedrückt. Mit Tempo drückten sie die Ravensburger überwiegend ins eigene Drittel. Nicht unverdient die Führung in der 5. Minute, erzielt in Überzahl. Was der EVR danach bot, war ein Muster an Effizienz. Drei Konterchancen reichten zu drei Toren. Zunächst setzte sich Johann Katjuschenko in der 10. Minute gegen mehrere Gegenspieler durch. In der 13. Minute verwandelte Dominik Fehr nach Pass des Verteidigerkollegen Lubos Sekula mit einem trockenen Schuss. In der 15. Minute ließ die erste Ravensburger Reihe ihre Gegner einschließlich Torhüter gleich mehrfach ins Leere laufen und Simon Heckenberger drosch den Puck ins verwaiste Gehäuse.
Im zweiten Drittel ging es gerade so weiter. In der 23. Minute war Marco Gutekunst zum 1:4 erfolgreich. Gerade, als der EVR das Spiel in den Griff zu bekommen schien, drehte sich dieses. Bietigheim wurde in der Abwehr sicherer und setzte seinerseits Konter. In der 34. Minute schloss Marcel Göttfert aus kurzer Distanz zum 2:4 ab. Nur gut zwei Minuten später der Anschlusstreffer. EVR-Goalie David Heckenberger hatte die Scheibe bereits fest, wurde attackiert, ließ den Puck fallen und Lukas Traub schoss ein. Einer der Hauptschiedsrichter, der mehrfach diskussionswürdige Entscheidungen gegen den EVR traf, beschied dem protestierenden Heckenberger gestisch, er solle ruhig sein.
Noch nicht einmal eine Minute später haderten die Ravensburger wieder mit diesem Unparteiischen. Lubos Sekula wurde von hinten attackiert, entledigte sich mit einer Schulterbewegung des Gegners und musste für zwei Minuten vom Eis. Nun brannte es lichterloh vor dem Tor des EVR, der froh sein konnte, den knappen Vorsprung in die Kabine zu retten. Nach knapp drei Minuten im Schlussdrittel war der Ausgleich doch fällig. Bietigheim nutzte eine Überzahl, die kurios, aber korrekt zustande gekommen war. Bei einem Wechsel stellte sich einer der Gastgeber vor die offene Bandentür, die EVR-Cracks kamen nicht schnell vom Eis und hatten einen Mann zu viel auf der Spielfläche.
Der EVR bäumte sichauf, Bietigheim drückte au die Führung. Eine Konstellation, mit der das Spiel Klasse bekam. Das bessere Ende hatte der EVR für sich. Steffen Kirsch schloss einen mustergültigen Angriff in der 51. Minute zum 4:5 ab. Noch war nichts entschieden. Wieder kassierte der EVR eine diskussionswürdige Strafzeit. Der ungläubig dreinblickende Dominik Fehr war gut einen Meter von seinem Gegenspieler entfernt, als „Halten“ gepfiffen wurde. Die richtige Antwort hatte Philipp Heckenberger mit einem Shorthander parat. Im zweiten Spiel nach seiner monatelangen Zwangspause zog er auf und davon und markierte mit einem Kunstschuss das entscheidende 4:6. Steffen Kirsch setzte die Scheibe eine Minute vor dem Ende in das verlassene Gehäuse zum 4:7. Ein Sieg, der deutlicher war als das Spiel.
Der EVR hat von Ausrutschern seiner Gegner profitiert und steht wieder auf Rang zwei. Hügelsheim verlor überraschend gegen Stuttgart, Heilbronn ließ in Mannheim einen Punkt liegen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die „Baden Rhinos“ aus Hügelsheim, die am Sonntag nach Ravensburg kommen.
SC Bietigheim – EVR 4:7
1:0 (4:38) Traub (Kaiser; PP1); 1:1 (9:05) J. Katjuschenko (Dona); 1:2 (12:14)
Fehr (Sekula); 1:3 (14:10) S. Heckenberger (J. Katjuschenko); 1:4 (22:48) Gutekunst
(Gehlert); 2:4 (33:02) Göttfert (Kaiser, Held); 3:4 (35:39) Traub (Held,
Kaiser); 4:4 (42:51) Feist (Traub, Kaiser, PP1); 4:5 (50:07) S. Kirsch (Sekula,
J. Katjuschenko); 4:6 (55:17) Ph. Heckenberger (SH 1); 4:7 (58:59) S. Kirsch
(J. Katjuschenko, Fehr, EN).
Strafen: Bietigheim 6; EVR 14