Mit einem 3:2 gegen den Stuttgarter EC hat der EV Ravensburg Platz vier in der Regionalliga Südwest behauptet. Es war erneut ein Spiel auf des Messers Schneide mit einer Entscheidung erst in einer dramatischen Schlussphase. Nun hat der EVR am kommenden Freitag die Chance, gegen die Baden Rhinos aus Hügelsheim innerhalb der Spitzengruppe wieder nach vorne zu rücken.
Stuttgart hatte im ersten Drittel mehr Spielanteile und setzte den EVR gehörig unter Druck. Das Team aus der Landeshauptstadt, das nun sieben Punkte hinter dem EVR liegt, hatte noch am Freitag dem Tabellenzweiten Eppelheim einen Punkt abgeknöpft und wäre bei einem Sieg in Ravensburg an der Spitzengruppe dran gewesen. Entsprechend engagiert ging die Mannschaft zu Werke. Doch Zählbares sprang trotz etlicher hochkarätiger Chancen im ersten Drittel nicht heraus. Es blieb bei einem „Anklopfen“ am Gestänge des EVR-Gehäuses.
Ravensburg hatte im ersten Abschnitt deutlich weniger Chancen, nutzte diese aber konsequent. In der 14. Minute sorgten die Hausherren endlich einmal für Verwirrung in der Stuttgarter Hintermannschaft und setzten energisch nach. Den abprallenden Puck donnerte Philipp Heckenberg aufs Gästegehäuse, der erneute Abpraller fiel Alex Katjuschenko am freien langen Eck förmlich vor den Schläger. Das 1:0 war glücklich zu diesem Zeitpunkt. Die Gegenstöße des EVR wurde aber nun zusehends gefährlich. Steffen Kirsch zog in der 17 Minute Minute auf der rechten Seite davon und jagte die Scheibe hoch ins kurze Eck.
Im zweiten Drittel nahm der EVR zunächst das Heft in die Hand. Jetzt lief es aber umgekehrt. Das 3:0 lag zwar mehrfach in der Luft, doch jetzt verlegte sich Stuttgart aufs Kontern und war richtig gefährlich. In der 31. Minute erzielte Patrick Eisele mit einem satten hohen Schuss den Anschlusstreffer. Plötzlich wackelten und wankten die Ravensburger. Als beide Teams mit einem Mann weniger auf dem Eis waren, hatte Bernhard Leiprecht frei vor dem Gästetor die große Chancen zum 3:1. Der vorzügliche Jannis Ersel parierte und mit dem Gegenzug erzielte Stuttgart den Ausgleich. Zwei Gästestürmer liefen auf einen Ravensburger Verteidiger. Anstatt des erwarteten Querpasses schoss Tim Becker in der 39. Minute millimetergenau unter die Latte. Ravensburg konnte froh sein, wenigstens mit einem Unentschieden in die Kabine zu kommen.
Das letzte Drittel begann beiderseits verhalten. Hüben wie drüben wollte man möglichst nicht den dritten Gegentreffer riskieren. Mit zunehmender Dauer merkte man den Ravensburgern an, dass sie keinen weiteren Punktverlust zu Hause hinnehmen wollten. Sie spielten mit viel Druck, Stuttgart hielt dagegen. Es entwickelte sich eine Schlussphase mit beiderseits offenem Visier. Das glücklichere Ende lag diesmal kurz vor Schluss beim EVR. In der 58.Minute Minute passte Alex Katjuschenko in Überzahl an der blauen Linie auf Leiprecht. Der passte vors Tor genau genau auf den hereinlaufenden Jonas Mikulic, der die Scheibe direkt abnahm. 3:2.
Aber das war noch nicht das Ende. Stuttgart nahm den Torhüter vom Eis. Wenige Augenblicke später hinter dem EVR-Tor ein hoher Stock eines EVR-Verteidigers. Noch war fast eine Minute zu spielen. Sechs Stuttgarter Feldspieler drängten gegen vier Ravensburger auf den Ausgleich. Artistisch pflückte David Heckenberger die Scheibe vor seinem Tor herunter. Und hatte damit ein Signal für seine Vorderleute gegeben. Die schoben ruhig und besonnen die Scheibe aus ihrer Zone und brachten die letzten Sekunden über die Runde.
EVR-Stuttgarter EC 3:2 (2:0; 0:2;1:0)
1:0 (13:02) A. Katjuschenko (P. Heckenberger, S. Heckenberger ); 2:0 (16:44) Kirsch (Martini); 2:1 (31:00) Eisele (Leis, Mauch); 2:2 (38:15) Becker (Kästle); 3:2 (57:40) Mikulic (Leiprecht, A. Katjuschenko)
Strafen: EVR 10; Stuttgart 8